In der Praxis bietet sich zunächst die Arbeit des Reiters an sich selbst ohne Pferd an. Er lernt die Zusammenhänge der Ausrichtung von Kopf und Rumpf kennen und erfährt, wie er in klarer Ausrichtung und Balance Beweglichkeit und Stabilität entwickeln an. Denn wenn der gesamte Rumpf in seiner Länge als Einheit betrachtet und erfahren wird, erreicht er eine gute Stabilität. Die Wirbelsäule unterstützt den Rumpf in der Mitte, und die vordere und rückwärtige Muskelketten können lang und in angemessenem Tonus zur Stabilität beitragen. Im Stehen und Gehen erforschen wir die Lage des Körperschwerpunktes und die Beweglichkeit der Gelenke, die auch für das Reiten von entscheidender Bedeutung sind, z.B. das Hüftgelenk.
Viele Reiter sitzen zudem im Hohlkreuz oder viel zu verspannt und fest. Dabei wirkt sich die Anspannung im Rücken auch auf das Pferd aus. Ein klar ausgerichteter Rumpf mit “weichen, offenen Flanken” ist übrigens auch gut für eine tiefe Atmung.
Die Alexander-Technik hilft jedoch nicht nur dem Körper, sondern auch der mentalen Ausrichtung. Angst und Stress können reduziert und die Konzentrationsfähigkeit erhöht werden. Der Reiter lernt, seine Ziele mit Leichtigkeit zu erreichen, anstatt sich und sein Pferd unter Druck zu setzen. Das Ergebnis ist eine durchlässige Verbindung zwischen Pferd und Reiter und Freude am gemeinsamen Tun.